Gestern den ganzen Tag programmiert. Ergebnis hier, Screenshot hier.
Was geht:
- Alle Widgets sind funktional (verändern also das Model).
- Der Controller kriegt Änderungen mit und stellt sie dar.
- Man kann Dateien hinzufügen. Die Gesamtgröße wird berechnet und angezeigt. Mit anderen Worten: das User Interface ist fast fertig.
Was fehlt:
- Besondere Behandlung von Audiodateien (Dekodierung, Darstellung der Dauer statt der Größe.
- Besondere Behandlung von ISO-Images (mounten und Darstellung in der Liste).
- Besondere Behandlung von Symlinks (konfigurierbar)
- Möglichkeit zum Löschen einzelner oder mehrerer Dateien aus der Liste. Geht momentan nicht, weil das Widget zur Darstellung keine mehrfache Auswahl zuläßt.
- Der Code zum Brennen.
- Eine kleine Webseite fürs Advertising. Mache ich, wenn der vorige Punkt zumindest ansatzweise gelöst ist. Zu diesem Zeitpunkt plane ich auch den Versionssprung auf 0.1.0.
Goodies:
- Listendarstellung der Dateien (gtk.ListStore) durch Baum (gtk.TreeStore) ersetzen. Erfordert aber Änderung der internen Repräsentation der Dateien.
- Erzeugen der GUI von Hand statt mit Glade. Wäre eine Dependency weniger. (Ob das den Kohl fett macht?)
Ich hab eine ganze Weile gebraucht, um mich in Gtk, Glade und den ganzen Kram reinzufinden. Für reines Selbststudium war die Zeit aber eigentlich recht kurz. Python an sich war nie ein Problem. Die Sprache ist einfach nicht im Weg. Schon toll. Ich weiß jetzt schon, daß ich einige nette Eigenschaften vermissen werde, wenn ich im August wieder Java programieren muß.
Was mir nicht gefällt, sind die Massen an Abhängigkeiten, an denen das Programm hängt: Python, gtk, pygtk, python-glade, cdrecord, mkisofs, cdrdao, python-pyvorbis, python-eyed3, python-pyao, python-pymad. Naja, dafür bleibt das Programm an sich klein.
Eine kleine Anspielung in dasr hat mich ermutigt, mich mal wieder an Nethack zu versuchen. Üble Sache, das. Meine bisherigen Erfahrungen gingen kaum über das zweite Level hinaus. Jetzt habe ich es immerhin bis ins Siebte geschafft, habe meinen ersten Genocide vollziehen dürfen und wurde von einem Geist einer früheren Inkarnation meiner Selbst berührt. Ich bin schon auf viele Arten gestorben, esse rotten food und lege mich mit Uruk-hais an. Und mache weiter.
Ich spüre überall: Die Menschen sind bereit mitzuziehen.
Wenn Hotte Köhler an seiner Version der Realität hängt, sollte er nicht in meine Nähe kommen. Ich spür da was Anderes.
Wie geil is das denn bidde?
burn (0.4.3-1) unstable; urgency=low
* [...]
* (closes: #276414) valid answers specified. Thanks to Jochen Schulz
-- Gaetano Paolone (bigpaul) Wed, 16 Jun 2005 21:59:40 +0200
Mit anderen Worten: mein Bugreport wurde erhört und mein Patch gleich ins offizielle Release integriert. Er ist trivial (das waren IIRC meine ersten paar Zeilen Python), aber egal. Wahnsinn, wie diese Open Source Sache funktioniert!
Mein Wortschatz erweitert sich ständig. Mein neuester Liebling.
Dienstag spielten Tocotronic in der Großen Freiheit. Die Welt schreibt unterhaltsamen Unsinn darüber. Töffelig, langweilig, wie von Westernhagen. Auf den Punkt: Da heißen Lieder "Aber hier leben? Nein danke" oder "Das Unglück muß zurückgeschlagen werden", da heißt das letzte Album "Pure Vernunft darf niemals siegen". Trotzdem wollen die Jungs ernst genommen werden. Das kann natürlich gar nicht gehen. Am Ende ist die Musik von Tocotronic genau das am meisten, was sie bestimmt am wenigsten sein möchte: Ungeheuer spießig.
Wenig verwundernswert, daß ein Autor von der "DIE WELT" nicht begreift, daß Protest heute nicht mehr so funktioniert wie vor dreißig Jahren. Heute wird Politik mit reiner Vernunft begründet, mit Alternativlosigkeit und Sachzwängen. Was drängt sich mehr auf, als die Ablehnung ebendieser Vernunft, wenn die Ergebnisse so bedauerlich sind?
Das Konzert war übrigens klasse. Vielleicht nicht so viel Party "wie früher", aber das bringt die musikalische Weiterentwicklung der Jungs halt mit sich. Nichtsdestotrotz haben die stellenweise ganz schön auf die Kacke gehauen. Und zum Schluß war in echter Rock'n'Roll-Manier die Bühne in grell angeleuchteten weißen Rauch getaucht, die Verstärker wurden getreten und die Gitarren klangen noch nach, als die Bühne längst leer war. Sehr sehr schön.
Andere gute Nachricht: ich bin an eine großartige Aufnahme eines kleinen Konzerts von Thom Yorke und Jonny Greenwood gekommen. Zwei Akustikgitarren, eine Stimme. Wer diese oder andere Werke testen möchte und verspricht sich zu benehmen, dem biete ich gerne einen Shellaccount an. Login per SSH mit public key, upstream 40-50 kB/s.