Ich weiß ja nicht, ob es nur ein blöder Spleen von mir ist, aber mir fallen seit Jahren Parallelen zwischen den 1920ern/30ern und dem aktuellen "heute" auf. Jetzt lese ich Sebastian Haffner:
Wenn die Kommunisten den Reichstag angesteckt hatten, war es doch ganz in Ordnung, dass die Regierung "hart zupackte"![...] Aber keiner fand etwas Besonderes dabei, dass man in Zukunft seine Telefongespräche belauschen, seine Briefe öffnen und seinen Schreibtisch erbrechen durfte. "Ich empfinde es als persönliche Beleidigung", sagte ich, "dass man mich verhindert, zu lesen welche Zeitung ich will – weil angeblich ein Kommunist den Reichstag angesteckt hat. Sie nicht?" Einer antwortete fröhlich und harmlos: "Nein. Wieso? Lasen Sie denn etwa bis jetzt den 'Vorwärts' und 'Die Rote Fahne'?"
Zum gleichen Thema unser Innenminister vor wenigen Wochen:
Außerdem bin ich anständig, mir muss das BKA keine Trojaner schicken.
Was bleibt einem da noch außer wüsten Beschimpfungen und eben dieses Gefühl persönlicher Beleidigung?