Das ZK der KPDRM

Von Peter Glaser (dürfte manchen noch als Überbringer der Keynote des 21C3 in Erinnerung sein):

In einem sonderbaren Widerspruch zu den Ankündigungen der Industrie, den Datenstrom frei fließen zu lassen, stehen die immer restriktiveren Einkapselungen der Inhalte durch Digital Rights Management (DRM). "Eigentum ist Diebstahl" erhält so eine neue Bedeutung: Geht es nach dem Willen der DRM-Falken, wird es vollständige Eigentumsrechte an digitalem Gut nicht mehr geben. Das Verfügungsrecht über den Besitz – Stichwort Privatkopie – besteht bald nur noch fragmentarisch oder temporär.

Bisher bedeutete Besitz, dass man das volle Verfügungsrecht über sein Eigentum hatte. Bücher, Musik, Filme, Spiele oder Software, die den geplanten Vervielfältigungs- und Verbreitungsrestriktionen unterliegen, kann man praktisch nur noch mieten oder in verkapselten Formen erwerben. Bei der Neubewertung des Urheberrechts scheint es im Kern darum zu gehen, das Privateigentum abzuschaffen. Eigentlich paradox, der Kommunismus ist an diesem Versuch gescheitert. Nun soll die Idee also mit den Mitteln des digitalen Kapitalismus umgesetzt werden. Ob die Völker diesmal die Signale hören, auch wenn sie keinen Freischaltcode kaufen können?

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