Menno, der möblierte Philosoph braucht einen RSS-/Atom-/irgendwas-Feed. Sonst hätte ich ja schon vor Wochen gelesen, dass er (u.a.) über die Tocos gebloggt hat.
Dazu ist zu sagen: gut gemacht. Danke. Mein Senf: Kommentare der Urheber zu den einzelnen Songs, Videocast, Video zu "Kapitulation", und ein taz-Interview.
Den häufiger erwähnten großen Bruch gegenüber dem vorigen Album kann ich allerdings nicht wirklich feststellen. Textlich greifen die Jungs wieder zielsicher Ideen auf, die derart tabuisiert sind, dass man sich dessen erst beim Hören richtig bewußt wird. Bestes Beispiel dafür ist "Verschwör Dich gegen Dich":
Sei glücklich, mach die Augen zu
Niemand, der empfinden wird wie Du
Du mußt nicht zeigen, was Du kannst
Du darfst nicht sagen, was Du denkst
Man soll nicht wissen, wie Du fühlst
Hübsches Gegenstück zur beliebten Lüge, man würde schon gemocht, akzeptiert und erfolgreich (was ja für uns Ich-AGs alles dasselbe ist), wenn man sich bloß gäbe, wie man ist.
Musikalisch ist das alles nicht so der große Wurf (schreibe ich nach weniger als zehn Mal hören), aber durchaus hübsch und krachig genug. Klingt tatsächlich ein wenig mehr älteren Alben, aber eben auch nicht so doll, dass ich es für erwähnenswert halten würde. Einziger Ausreisse in dieser Richtung ist "Sag alles ab" mit dem (wohl bewußt) albernen Satz "Du mußt nie wieder in die Schule gehen". Da möchte man schon wieder Teil einer Jugendbewegung sein.
Auf jeden Fall kaufbar.
Ach ja: von den zwei Abschiedskonzerten Blumfelds hier in der Fabrik habe ich auch gelesen. Aber zu spät. Die Karten sind für mehr als siebzig Euro bei ebay weggegangen. Für die Fabrik, das muss man sichmal vorstellen.