Was ich hier eigentlich nur kurz fallen lassen wollte: Thunar ist auch ohne Xfce ein großartiger Dateimanager. Es wurde ja viel über die neuen Gtk-Dateidialoge geschimpft, aber zumindest den Öffnen-Dialog finde ich klasse. Und Thunar sieht genau so aus:
Lange dachte ich, ich suche eigentlich den Windows-Explorer (in der Explorer-Ansicht, nicht den furchtbaren "Arbeitsplatz") für Linux und war dann immer von Programmen enttäuscht, die versucht haben den zu kopieren. Als dann die neuen Gtk-Dialoge kamen, habe ich schnell angefangen, mir da Shortcuts einzurichten. Und was stelle ich fest? Ich brauche gar keinen Baum, ich kann mich relativ leicht auf weniger als 10 Shortcuts beschränken, von denen aus ich alles erreiche, wo ich zur Zeit häufiger ran muß. Da die Shortcuts wirklich schnell und eben auch direkt im Dialogfenster (bzw. in Thunar) geändert werden können, kann man das auch häuiger mal an die Gegebenheiten anpassen.
Was außerdem toll ist: man kann "custom actions" definieren, die im
Kontextmenü von bestimmen Dateien auftauchen. Ich habe damit einen Teil
der Funktionalität von TortoiseSVN
nachgebaut, einer Shellextension für den Windows Explorer, mit der man
SVN-working-copies toll verwalten kann. Die eigentliche Arbeit machten
(g)vim und
svncommand.vim.
Einfach eine custom action wie gvim -c "SVNDiff" %f
eintragen,
hübsches Logo aussuchen, Bedingungen auswählen und fertig. Nachteil
gegenüber TortoiseSVN: die möglichen Anwendbarkeitsbedingungen für die
actions können keine working copies erkennen, deswegen stehen die dann
bei allen Dateien zur Verfügung. Und man hat nicht diese netten
Icon-Overlays, an denen man sofort sehen kann, wo noch was uncommitted
rumliegt.
Ach ja, natürlich ist Thunar auch schnell und relativ gut
tastaturbedienbar (wobei ich da weniger extrem geworden bin, weil ich
mit dem [wieder heilen] Laptop inzwischen häufiger an einem richtigen
Schreibtisch arbeite). Ich bin fast versucht, das neue Xfce 4.4
auszuprobieren. Die Window Manager Tweaks bügeln einige Schwächen aus,
die ich zuletzt festgestellt habe. Und man kann irgendwie auch
Gnome-Panel-Applets in das Xfce-Panel integrieren. An der Front sah Xfce
auch immer recht mau aus. Ich habe allerdings keine Lust, meine
~/.icewm/winoptions
nach Devil's Pie zu portieren.